Baumwolle: Verwendung und Eigenschaften der Naturfaser

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Baumwolle – ein unverzichtbarer und vielseitiger Rohstoff für die Industrie und unseren Alltag. Kaum einer hat sie nicht in irgendeiner Form zuhause. Doch die wenigsten wissen, woher sie eigentlich stammt.

In diesem Artikel erfährst du etwas über die Verwendung und Eigenschaften der Baumwolle und anhand welchen Kriterien du eine hohe Qualität erkennen kannst. Mit diesen Infos und unseren zusätzlichen Tipps fürs Nähen bist du für deine Projekte bestens gerüstet.

Was ist Baumwolle?

Baumwolle ist eine Naturfaser, die nicht wie der Name vermuten lässt an einem Baum, sondern an einem Strauch wächst. Wenn die Fruchtkapseln des Strauches reif sind, springt die Kapsel auf und weiße Watte – die Samenhaare der Baumwollpflanze – tritt heraus. Der Anbau dieser Pflanzen erfolgt auf Plantagen überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen.

Baumwolle ist aus der Textilindustrie nicht mehr wegzudenken. Rund 75 % der Textilien bestehen aus der Naturfaser. Hier ist insbesondere ihre hohe Feuchtigkeitsaufnahme und Reißfestigkeit von Vorteil.

Was ist die beste Baumwolle?

Je nach Herkunft und weiteren Verarbeitung der Faser gibt es Unterschiede hinsichtlich der Eigenschaften und Optik. Oftmals werden synthetische Stoffe beigemischt oder die Fasern mit Chemikalien behandelt. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit schwören diesbezüglich viele auf Bio-Baumwolle. Im Video unten gibt es dazu mehr Infos.

Die folgenden Punkte können dir als Anhaltspunkt dienen, ob es sich um hochwertige Baumwolle handelt:

  • Die einzelnen Fasern sollte in etwa gleich groß sein
  • Der Stoff sollte entgegen dem Licht nicht durchsichtig erscheinen
  • Das Ende eines gerissenen Fadens sieht aus wie eine Pinselspitze
  • Brennprobe: Die Faser sollte mit einer hellen Flamme brennen und nach brennendem Papier riechen

Wie wird Baumwolle hergestellt?

Nachdem die Fruchtkapseln an der Baumwollpflanze aufgesprungen sind, müssen die Samen vorsichtig von den weißen Haaren getrennt werden. Die Haare werden ihrer Länge entsprechend nochmals sortiert. Während für die Textilherstellung nur lange Fasern verwendet werden, benutzt man die kurzen Fasern um Papier herzustellen.

Anschließend wird die Baumwolle zu Ballen gepresst und zu Garn gesponnen. In der weiteren Verarbeitung werden die Fasern durch das sog. Merzerisieren mit Natronlauge veredelt, wodurch diese elastischer, robuster, glatter und weicher werden.


Eigenschaften der Baumwolle

Baumwolle zeichnet sich insbesondere durch ihre hohe Saugfähigkeit und Reißfestigkeit aus. Während andere Fasern dazu neigen im nassen Zustand eher zu reißen, ist sie dann sogar noch reißfester als im trockenen Zustand.

Im Vergleich zu synthetischen Fasern besitzt Baumwolle ein enorm hohes Wasseraufnahmevermögen: Bis zu 65 % des eigenen Gewichts an Wasser kann sie aufnehmen. Entsprechend ihres Saugvermögens dauert es allerdings etwas, bis sie schließlich wieder trocken ist.

Baumwolle ist ein angenehm leichter, hautfreundlicher und dennoch robuster Stoff mit niedrigem Allergiepotential. Sie ist leicht färbbar, langlebig und hitzebeständig. Häufiges Waschen macht dem Gewebe nichts aus. All diese Eigenschaften machen aus Baumwolle einen unentbehrlichen Rohstoff für die Textilindustrie.


Für was verwendet man Baumwolle?

Baumwolle wird überwiegend im Bereich der Bekleidung und für Heimtextilien eingesetzt. Die Stoffe können dabei zu 100 % aus Baumwolle oder nur aus einem Baumwollanteil bestehen. In jeder Hinsicht ist sie ein toller Rohstoff für Shirts, Hosen, Bettwäsche und Unterwäsche. Aufgrund ihrer Struktur hinterlässt die Naturfaser ein weiches Gefühl auf der Haut und ist atmungsaktiv.

Außerhalb der Textilindustrie hat Baumwolle weiterhin noch zahlreiche Anwendungsgebiete. In der Medizin wird die Faser für Verbandsmaterial genutzt. In der Kosmetikindustrie wird Baumwolle benötigt, um beispielsweise Wattepads oder -stäbchen herzustellen. Auch bei der Produktion von Bucheinbänden, Banknoten oder Kaffeefiltern ist Baumwolle ein Hauptbestandteil.

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Baumwolle nähen: Tipps & Tricks

Aus Baumwolle kannst du allerlei tolles nähen: Shirts, Hosen, Taschen, Tischdecken,… Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Nachfolgend ein paar Tipps, damit dir dein Nähprojekt garantiert gelingt.

  1. Wasche deinen Baumwollstoff auf links gedreht vor der ersten Verarbeitung. Es besteht die Möglichkeit, dass dieser beim ersten Waschgang etwas eingeht.
  2. Zum Nähen verwendest du, abhängig von der Stärke deines Stoffes, eine Universalnadel mit der Stärke 70 – 80 mm.
  3. Als Garn eignet sich am besten ein Allesnähgarn.
  4. Um zu verhindern, dass der Stoff ausfranst, werden alle Nahtzugaben mit einem Zick-Zack-Stich versäubert. Alternativ kannst du dafür eine Overlock-Maschine verwenden.

Video: Bio vs. konventionelle Baumwolle

Baumwolle gilt zwar als eine reine Naturfaser, wird jedoch in der weiteren Verarbeitung mit vielen Chemikalien und Pestiziden behandelt. Aus diesem Grund bieten immer mehr Hersteller Bio-Baumwolle an. Wo der genau Unterschied liegt und ob es sich wirklich lohnt Bio-Baumwolle zu kaufen, erfährst du hier im Video.


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Suchst du nach Inspirationen für dein Nähprojekt mit Baumwolle? Stöbere doch einfach mal durch unsere kostenlosen Nähanleitungen!

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